Loading...

Familiäres Luxus-Hotel auf Mauritius, das fast schon zu günstig ist

Die Trauminsel Mauritius wirkt, als hätte jemand tropische Idylle mit einem Hauch französischer Eleganz gewürzt. Im „Royal Palm Beachcomber Luxury“ entdeckt unser Autor zurückhaltenden Luxus, persönlichen Service, viel Ruhe – und ein Fünf-Sterne-Haus, das so stark auf seine Stammgäste zugeschnitten ist, dass es fast schon familiär wirkt.
image

Türkisblaues Wasser, weiße Strände, Palmen im Wind - Mauritius erfüllt mühelos jedes Klischee vom tropischen Paradies. Was mich an dieser Insel jedoch wirklich fasziniert, ist das, was sich hinter der Postkartenkulisse verbirgt: eine kulturell vielschichtige Gesellschaft mit kolonialer Vergangenheit und eine Lebenshaltung, die gleichermaßen entspannt wie aufmerksam ist. Das Hotel "Royal Palm" in Grand Baie scheint genau dieses mauritische Lebensgefühl aufgenommen zu haben - und das so überzeugend, dass viele Gäste seit Jahrzehnten immer wieder zurückkehren. Es gehört zur renommierten Gruppe der "Beachcomber Hotels", die auf der Insel für beständigen Luxus und einen zugewandten Service steht. Was macht das "Royal Palm" so besonders, dass Gäste Jahr für Jahr zurückkehren und eine tiefe Verbundenheit mit dem Ort entwickeln? Ich checke in diesem tropischen Hideaway ein, um genau das herauszufinden.

Zurückhaltender Luxus und ein Konzept von Dauer

Das "Royal Palm" ganz im Norden von Mauritius ist das Flaggschiff der "Beachcomber"-Gruppe, die insgesamt acht Hotels auf der Insel betreibt. Es liegt direkt an der geschützten Bucht von Grand Baie, in einer Lage, die kaum zu übertreffen ist. In fünf Minuten bin ich am Strand, in gut 15 Minuten zu Fuß im Ortszentrum mit seinen Boutiquen, Cafés und Märkten. Seit 1952 beherbergt dieses Haus Gäste - zunächst als Strandhotel, später als eines der ersten echten Luxushotels auf Mauritius.

Das "Royal Palm" war ein Vorreiter - sowohl im Hinblick auf Komfort als auch in der Art, wie Gastfreundschaft verstanden wurde: persönlich, feinfühlig und zurückhaltend. Über die Jahrzehnte wurde es erweitert, renoviert und modernisiert, doch der ursprüngliche Geist ist bis heute geblieben.

Obwohl das "Royal Palm" zur "Beachcomber"-Gruppe gehört, nehme ich es wie ein eigenständiges Haus wahr - eher wie eine Ausnahme als ein Teil des Systems. Alle 69 Unterkünfte sind Suiten, eingebettet in einen tropischen Garten, Meerblick inklusive. Die kleinste Suite beginnt bei 75 Quadratmetern, die größte ist die "Presidential Suite" mit über 260 Quadratmetern und einer großzügigen Terrasse. Die Einrichtung gefällt mir gut, sie ist schlicht und edel zugleich: Warme Erdtöne, natürliche Materialien wie Leinen, Naturstein, Teakholz - alles fügt sich stimmig zusammen. Während sich viele Luxushotels in Prunk verlieren, bewahrt sich das "Royal Palm" etwas sehr Seltenes: Persönlichkeit.

image

Die Suiten des „Royal Palm“ verbinden warme Naturtöne mit edlen Materialien wie Leinen, Holz und Marmor.

Kulinarische Vertrautheit auf höchstem Niveau

Die Küche ist herausragend. Egal, was ich bestelle, ob nun das perfekt gegarte Steak im Hauptrestaurant "La Goélette", der fangfrische Garoupa im Strandrestaurant "Le Bar Plage" oder ein Teller hausgemachte Pasta im "La Brezza": Alles ist frisch, aromatisch, liebevoll angerichtet und bis ins kleinste Detail durchdacht. Verantwortlich für dieses kulinarische Niveau ist William Girard, ein Küchenchef mit über 25 Jahren Erfahrung in der Spitzengastronomie. Seine beruflichen Stationen umfassen Sternerestaurants in Frankreich sowie internationale Luxushotels - und genau das schmeckt man.

Diese Form von professioneller Beständigkeit und handwerklicher Exzellenz erlebe ich selten - bis zum Frühstück. Die Küche folgt vor allem den Vorlieben der Gäste - und ergänzt das, was der Markt oder das Meer gerade hergeben. Girard kennt viele seiner Stammgäste so gut, dass er ihre Lieblingsgerichte teilweise Wochen im Voraus vorbereitet. Ein Beispiel: Ein Gast bestellt bei jedem Aufenthalt Pekingente - ein Gericht, dessen Zutaten auf Mauritius schwierig zu beschaffen sind. Girard organisiert sie trotzdem. Auch Spanferkel steht auf der Wunschliste einiger Gäste und wird frühzeitig bestellt und vorbereitet. Sonderwünsche sind hier Teil des Programms.

image

Im Spa-Bereich können Gäste sechs umfangreiche Wellness-Retreats erleben oder Massagen und Behandlungen genießen.

Ein Service, der in Erinnerung bleibt

Vieles, was das Haus so besonders macht, ist sicher dem neuen General Manager Patrice Landrein zu verdanken. Er übernahm die Leitung vor rund sechs Monaten und bringt knapp 30 Jahre Erfahrung in der internationalen Luxushotellerie mit. Neben der Detailliebe des Küchenchefs beeindruckt mich auch die Bescheidenheit von Sommelier Julien Dumas. Er leitet als Chef-Sommelier der "Beachcomber"-Gruppe ein Team von rund 30 Sommeliers auf der gesamten Insel. Julien hat für einige der renommiertesten Häuser der Welt gearbeitet, darunter das "Cheval Blanc", das "Ritz-Carlton Shanghai" unter Rainer Bürgler, Luxushotels auf den Malediven und in Dubai. Und doch ist er jemand, der sich eher zurückhält. Er kennt die großen Weine, die kleinen Familienbetriebe, die Geschichten dahinter - und er kennt seine Gäste.

Ob sie einen "Chablis" falsch aussprechen oder einen "Sauvignon Blanc" verwechseln - Julien verzichtet auf Korrekturen und Belehrungen. Er begleitet seine Gäste, statt sie zu belehren, und ist definitiv der einfühlsamste Sommelier, dem ich bisher begegnet bin.

Auch das restliche Team im "Royal Palm" begegnet mir zu jeder Tageszeit mit Höflichkeit und Respekt. Mitunter wirkt der Umgang fast zu zurückhaltend - doch vielleicht ist das einfach der Stil dieser frankophilen Region.

Die vielen Stammgäste sind wohl das ehrlichste Kompliment, das ein Hotel bekommen kann und gleichzeitig auch eine tägliche Herausforderung. Ich habe den Eindruck, die Gäste kommen in "ihr Royal Palm" zurück, weil sie wissen, was sie erwartet: eine Küche auf höchstem Niveau, ein außerordentlich zugewandter Service und eine Atmosphäre, die Vertrautheit ausstrahlt, ohne aufdringlich zu sein. Dafür zahlen sie einen Preis, der hinsichtlich der Qualität fast schon zu niedrig wirkt. Vielleicht liegt genau darin das Geheimnis dieses Hauses: Es will niemanden beeindrucken - und tut es gerade deshalb.

image

Das Restaurant „La Goélette“ Mit Blick über die Bucht von Grand Baie – seit Jahrzehnten die kulinarische Seele des Hauses.

image

Der Poolbereich bietet eine direkte Aussicht auf die geschützte Lagune von „Grand Baie“, die zu den ruhigsten Küstenabschnitten der Insel zählt.

Raths Reise-Rating:

1. Ganz großes Kino
2. Wenn's nur immer so wäre
3. Hohes Niveau, mit ein paar wenigen Schwächen
4. So lala, nicht oh, là, là
5. Besser als im Hostel
6. Ausdrückliche Reisewarnung

"ROYAL PALM"

Resort Name: Royal Palm
Land: Mauritius
Region: Grand Baie
Beste Reisezeit: Juli bis Oktober, Mai und Oktober sind besonders beliebt: milde Temperaturen, keine extreme Luftfeuchtigkeit
Zielflughafen: Sir Seewoosagur Ramgoolam International Airport (MRU)
Transfermittel: Hoteltransfer, Taxi oder Chauffeur-Service (auch Helikopter-Transfer auf Wunsch möglich)
Transferzeit: Circa eine Stunde mit dem Auto vom Flughafen zum Hotel
Zimmerpreis pro Nacht: circa 600 Euro (Junior Suite) bis über 2500 (Presidential Suite) Euro pro Nacht.

Über den Autor: Als früherer Grandhotelier und Betreiber des relevantesten Hotel Rankings im deutschsprachigen Raum https://die-101-besten.com/ ist Carsten K. Rath Globetrotter von Berufs wegen. Sämtliche Hotels, über die er für Capital schreibt, bereist er auf eigene Rechnung.

Weitere Artikel

Die prächtigen Arkaden und die üppige Bepflanzung verleihen dem Patio eine besondere Aura. © Can Cera
Kolumne

Rath checkt ein

Unser Kolumnist zählt zu den renommiertesten Hotelexperten Europas. Hier stellt er die besten Häuser vor. Diesmal: das Can Cera auf Mallorca.

Das „Dusit Thani“ (l.) steht im Zentrum von Dubai, im Hintergrund sieht man das weltbekannte Gebäude Burj Khalifa aufragen  © Dusit International
Kolumne

Rath checkt ein: „Dusit Thani“ in Dubai

Die „Dusit Thani“-Hotels kennt unser Kolumnist Crsten K. Rath sehr gut, in den 1990er Jahren war er für die Kette aus Bangkok tätig. Seitdem hat sich vieles verändert, doch die Herzlichkeit der Mitarbeiter, das erlebte er jetzt in Dubai, die ist geblieben.

Kolumne

Rath checkt ein - Das „Culinarium Alpinum“ in Stans: Vom Kloster zur Kulinarik-Oase

In einem ehemaligen Schweizer Kloster des Kapuzinerordens entdeckt unser Kolumnist nicht nur ein besonderes Hotelkonzept, sondern auch die kulinarische Vielfalt des Alpenraums. Das Beste: dieses besondere Haus liegt nur 20 Minuten von Luzern entfernt.

Kolumne

Traum-Urlaub in Villa am Strand mit eigenem Butler

Ein Stopp auf den Malediven lohnt sich für unseren Autor immer. Dieses Mal hat er allerdings nur drei Tage Zeit. Für ihn kein Problem, da er ohnehin in Asien unterwegs ist. Nur mit Handgepäck kommt er ins Taj Exotica Resort & Spa im Süd-Malé-Atoll. Das ist unschlagbar.

Anzeige
null

Erfahren Sie es als Erster!

Kontakt

Die Marken 101 beste Hotels sind die entscheidende Benchmark der Hospitality und das relevanteste Hotelranking für Deutschland, die Schweiz, Österreich, Südtirol und Liechtenstein.

Schreiben Sie uns

Aus der 101 Welt

© Die 101 besten. All rights reserved.